Wie pflanzt man Heckenpflanzen?
Hecken sind eine sehr beliebte Pflanzenart. Dies liegt nicht nur an ihren vielfältigen Varianten, sondern auch an ihrer flexiblen Einsatzmöglichkeit. So dienen Heckenpflanzen zum einen als optisches Highlight im Garten, zum anderen werden sie jedoch auch als Lärmschutz sowie zur Sicherung der eigenen Privatsphäre genutzt. Trotz ihrer Beliebtheit ist die Entscheidung für das Pflanzen einer Hecke nicht immer ganz leicht. Bereits vor dem Kauf einer Heckenpflanze stellen sich dem Gartenbesitzer meist eine Vielzahl an Fragen: Welche Heckenart ist die richtige für mich und meinen Garten? Wie viele Heckenpflanzen benötige ich? Und ganz vorne weg: Wie pflanze ich Hecken?
Vorbereitung des Standortes
Bevor die Heckenpflanzen gesetzt werden können, ist es bedeutsam, den Standort der Pflanzung so vorzubereiten, dass die Hecke optimale Bedingungen zum Anwachsen und Gedeihen erhält. Konkret bedeutet dies, dass an den Stellen, an denen die Hecken gepflanzt werden sollen, Löcher oder Gräben ausgehoben werden müssen. Bei der Neuanlage einer Hecke, empfiehlt es sich, Gräben zum Einpflanzen zu nutzen. Sollen nur einzelne Heckenelemente gesetzt werden, eignen sich hingegen eher Pflanzlöcher. Zusätzlich gilt bei beiden Varianten: Großzügiges Ausheben der Erde fördert das Wachstum der frisch eingepflanzten Hecke.
Die Breite der Pflanzlöcher und –gräben richtet sich nach der Ballen- bzw. Containerbreite der Pflanze und sollte ungefähr das 1,5fache dieser Breite betragen. Und auch bei wurzelnackter Ware gilt, dass der Durchmesser so gewählt werden sollte, dass die Wurzeln nicht eingeknickt werden und ausreichend Platz haben, um sich auszubreiten.
Bei der Tiefe der Aushebung spielt ebenfalls das Maß der Ballen bzw. Container der Heckenpflanze eine entscheidende Rolle. Anders als bei der Breite ist hier jedoch zu beachten, dass nicht über die Höhe des Ballen/Containers hinaus gegraben werden darf. Bei zu tiefen Löchern und Gräben besteht die Gefahr, dass die Heckenpflanze auf lange Sicht absackt und sich so das Risiko von Stammfäule und Staunässe erhöht.
Neben der Tiefe und Breite der Aushebung ist es zudem wichtig, dass der Boden im Vorfeld gut aufgelockert wird. So können die Wurzeln besser anwachsen und ein bestmögliches Ergebnis erzielt werden. Außerdem ist darauf zu achten, die Pflanzlöcher und –gräben keinesfalls zu düngen. Dünger, der in die Löcher und Gräben mit eingebracht wird, kann die Wurzeln der Heckenpflanzen angreifen und zu einem Absterben der gesamten Hecke führen.
Pflanzung der Hecken
Nachdem der Standort für die Hecken vorbereitet wurde, können die Pflanzen eingesetzt werden. Je nach Wurzelart (Wurzelnackte Ware, Ballenware, Topf- bzw. Containerware) gibt es hierbei unterschiedliche Besonderheiten zu beachten, die im Folgenden näher erläutert werden.
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Wurzelnackte Ware
Wie der Name bereits verrät, werden wurzelnackte Heckenpflanzen mit freiliegenden Wurzeln ausgeliefert. Daher eignen sie sich insbesondere für das Nachpflanzen in einer bereits bestehenden Hecke sowie für die Neuanlage, insofern nicht von Anfang an ein dichter Sichtschutz gewünscht ist. Wurzelnackte Ware existiert ausschließlich in Form von laufabwerfenden Heckenpflanzen.
Beim Einpflanzen wurzelnackter Pflanzen ist der Pflanzzeitpunkt entscheidend. Dieser liegt zwischen März und Mitte April sowie Mitte Oktober bis Ende November. Beachtet werden muss hierbei jedoch auch, dass die Pflanzen nur gesetzt werden dürfen, solange kein Bodenfrost vorhanden ist. Zudem gilt für wurzelnackte Ware: Der Standort muss bereits vor dem Kauf gut vorbereitet werden, da die Pflanzen direkt eingepflanzt werde müssen. Grund hierfür ist, dass sie keinen Erdballen besitzen, der sie in der Zwischenzeit mit Nährstoffen versorgen könnte.
Bevor die wurzelnackte Ware in die Pflanzlöcher und –gräben gesetzt wird, empfiehlt es sich, die Wurzeln auf Bruchstellen zu untersuchen und diese herauszuschneiden. Zudem sollte die Pflanze für ca. 30 Minuten in einen Eimer Wasser gestellt werden.
Im Anschluss hieran kann die Hecke in die vorbereiteten Löcher oder Gräben eingepflanzt werden. Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, ist es ratsam, im Vorfeld eine Schnur zu spannen, an der die Pflanzen platziert und ausgerichtet werden.
Nach dem Einpflanzen muss die wurzelnackte Ware um durchschnittlich 30% zurückgeschnitten werden. Der Hintergrund ist hier, dass beim Ausmachen aus dem Boden Wurzelmasse verloren geht, wodurch die Pflanze nicht den gesamten Pflanzenhabitus mit Nährstoffen versorgen könnte. Durch den Rückschnitt wird der Heckenpflanze die Akklimatisierung am neuen Standort erleichtert und die Ausfallwahrscheinlichkeit verringert.
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Ballenware
Ballenware wird mit dem Erdballen der Pflanze geliefert und eingepflanzt, wobei dieser meist durch Vlies oder ein Drahtgeflecht um die Wurzel fixiert wird. Als Ballenware existieren beinahe alle Heckenpflanzen und Großgehölze. Ihr Versand sowie das Setzen der Hecken ist auf das Frühjahr und den Herbst beschränkt, da hier optimale Bedingungen für das Anwachsen der Hecke vorherrschen.
Anders als bei wurzelnackter Ware sorgt der Erdballen bei der Ballenware dafür, dass die Pflanze übergangsweise mit ausreichend Nährstoffen versorgt wird. Daher können diese Heckenpflanzen auch noch einige Tage vor dem Einpflanzen zwischengelagert werden, wobei darauf zu achten ist, dass sie – insbesondere bei hohen Temperaturen – mit ausreichend Wasser versorgt werden.
Beim Einsetzen der Pflanzen in die Gräben oder Löcher werden das mitgelieferte Vlies oder das Drahtgeflecht mit eingepflanzt. Bevor die Ballenware jedoch mit Erde zugeschüttet wird, sollten das Vlies sowie der Draht um den Stamm aufgeschnitten und etwas zur Seite gedrückt werden. So können sich die Wurzeln der Heckenpflanzen optimal entfalten, während das Material in der Erde verrottet.
Nach dem Einpflanzen werden auch bei der Ballenware durchschnittlich 30% der Grünmasse zurückgeschnitten, da die Pflanze beim Einsetzen meist einiges an Wurzelmasse verliert und somit nicht die gesamte Grünmasse der Heckenpflanze versorgen könnte. Durch den Rückschnitt wird Anwuchsproblemen vorgebeugt sowie die Ausfallquote verringert.
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Topf- bzw. Containerware
Topf- bzw. Containerware bietet gegenüber der wurzelnackten Ware und der Ballenware einige Vorteile. Da die Pflanze in einem Topf oder Container geliefert wird und ihre Wurzeln somit durchgängig mit Nährstoffen versorgt werden, können diese Heckenpflanzen das gesamte Jahr über geliefert und eingepflanzt werden. Eine Ausnahme besteht nur, wenn Bodenfrost vorhanden ist, der das Anwachsen der Pflanzen verhindern würde. Die optimale Versorgung mit Nährstoffen macht es zudem möglich, Topf- bzw. Containerware über einen längeren Zeitraum in ihren Behältnissen zu belassen und erst später einzupflanzen. Hierbei muss jedoch auf eine ausreichende Bewässerung geachtet werden.
Vor dem direkten Einpflanzen der Ware sollte diese noch einmal gründlich gewässert werden. Anschließend wird sie ohne den Topf oder Container in die vorbereiteten Pflanzlöcher oder –gräben gesetzt.
Da Topf- oder Containerware keine Wurzelmasse beim Verpflanzen verliert, muss hier auch entsprechend kein Rückschnitt vorgenommen werden. Im Gegensatz zur wurzelnackten Ware und Ballenware setzen diese Heckenpflanzen ihr Wachstum direkt fort, wodurch auch die Ausfallquote gegen null läuft.
Erste Versorgung der Heckenpflanzen
Nachdem die Heckenpflanzen eingesetzt wurden, bedarf es einer ersten grundlegenden Versorgung. Insbesondere eine gute Wasserversorgung ist entscheidend, um das Anwachsen der Pflanzen zu erleichtern. Direkt nach dem Einpflanzen empfiehlt es sich daher, den Boden so zu Wässern, dass dieser eingeschlämmt ist und ausreichend Wasser bis zu den Wurzeln der Heckenpflanze gelangt.
Auch eine erste Düngung der Heckenpflanze ist ratsam. Dieser darf jedoch erst nach dem Einsetzen der Pflanze verwendet und keinesfalls in die Pflanzlöcher und –gräben eingebracht werden. Je nach individueller Gegebenheit des Standortes sowie Nährstoffvorkommen im Boden kann weniger oder mehr Mulch, Kompost oder Humus auf den Gartenboden aufgebracht werden.
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