Wie wachsen Heckenpflanzen schneller?
Heckenpflanzen sind heutzutage aufgrund ihrer hohen Funktionalität aus kaum einem Garten wegzudenken. Sie grenzen nicht nur den eigenen Garten von Nachbargrundstücken ab und sorgen somit für ein Maximum an Privatsphäre, auch innerhalb des Gartens fungieren Hecken als Trennelement und schaffen abgeschlossene Bereiche und Rückzugsorte. Hinzu kommt, dass Heckenpflanzen ein großes Potential als natürliches Designelement besitzen. Durch die vielfältigen Arten an Pflanzelementen ist für jeden Geschmack etwas dabei – egal ob blühend, immergrün oder besonders dicht wachsend.
Hecken sind im Garten jedoch nur dann ein Hingucker, wenn sie richtig gepflegt werden. Nur so können sie dekorativ und blickdicht bleiben. Um dauerhaft eine solche Hecke zu erhalten, müssen einige Punkte beachtet werden. So besitzen für eine grüne oder farbenfrohe Erscheinung der Hecke nicht nur die richtige Düngung und Beschaffenheit des Bodens, sondern auch der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt der Pflanzen eine hohe Bedeutung. Gartenbesitzer sollten daher wissen, zu welchem Zeitpunkt eine Hecke geschnitten und mit Nährstoffen versorgt werden sollte.
Dünger für ein schnelles Wachstum
Eine pauschale Düngeempfehlung für Heckenpflanzen zu geben, ist kaum möglich, da je nach Standort die zur Verfügung stehenden Nährstoffe im Boden stark variieren. Für eine ausgeglichene Nährstoffversorgung wäre eine Bodenuntersuchung (z.B. bei der LUFA) ratsam. Diese gibt Auskunft darüber, welche und wie viel Dünger ausgebracht werden sollten. Dennoch können im Allgemeinen einige Tipps und Tricks beachtet werden, die ein schnelles Wachstum durch Düngen ermöglichen:
Je nach Nährstoffgehalt des Bodens benötigen Heckenpflanzen zu Beginn ihrer Wachstumsphase (März/April) eine Düngegabe. Bei gut versorgten Böden reicht unter Umständen auch nur eine geringe Düngung aus.
Hochwertige Langzeitdünger bieten eine bequeme und wirkungsvolle Nährstoffversorgung. Je nach Wirkungsdauer reicht eine Düngegabe aus, um den Anfangsbedarf und den Folgebedarf über mehrere Monate zu decken. Ende Juli bis Anfang August sollte die Nährstoffgabe mit Volldünger jedoch eingestellt werden. Eine Düngung über diesen Zeitraum hinaus könnte dann zu einem Wachstumsschub im Herbst führen. Die dann neu ausgebildeten Triebe können vor dem bevorstehenden Winter nicht ausreifen, bleiben krautig und sind somit frostgefährdet.
Bringen Sie Ihre Heckenpflanzen in Form
Eine richtig geschnittene Hecke schützt mit einem dichten Gerüst aus reichverzweigten Ästen nicht nur vor neugierigen Blicken, sondern auch vor Lärmeinwirkungen durch naheliegende Straßen. Da ein Heckenschnitt Kraft und Zeit kostet, sollte der Termin so ausgewählt werden, dass sich die Form möglichst lange hält. Auch auf das rechte Maß kommt es an.
Bei immergrünen Hecken sollte insbesondere darauf geachtet werden, dass sich die Heckenform nach oben hin verjüngt. So ist gewährleistet, dass die Heckenpflanzen rundum ausreichend Licht erhalten und im Winter beispielsweise der Schnee gut abrutschen kann, um die Hecke nicht zu zerstören. Optimaler Zeitpunkt für den Rückschnitt ist nach dem 24. Juni (Johannes), sobald auch die Vögel flügge sind.
Hierbei ist besonders wichtig: Kein Rückschnitt in der prallen Sonne.
Trübe Tage mit einem bedeckten Himmel eignen sich am besten für den Schnitt – ein Rückschnitt in der prallen Sonne hat zur Folge, dass die gestutzte Hecke sehr schnell einen Sonnenbrand bekommt.
Vor dem Schneiden der Hecken ist es zudem wichtig, zu überprüfen, ob Vögel in der Hecke nisten. Erst danach kann mit dem richtigen Handwerkzeug wie Säge oder Schere die Hecke in Form gebracht werden. Welches Werkzeug sich am besten eignet, ist allerdings ebenfalls von Hecke zu Hecke unterschiedlich:
Bei großblättrigen Heckenpflanzen wie z.B. Kirschlorbeer benutzt man am besten die Handheckenschere. Mit einer elektrischen Heckenschere entstehen häufig große Trockenränder durch die beschädigten Blätter.
Handelt es sich bei den Heckenpflanzen hingegen um Wurzelnackte oder Ballenware, so ist es ratsam, die Pflanzen direkt nach dem Einpflanzen um mindestens ein Drittel zu kürzen. Hierbei kann sowohl die Heckenschere als auch die Säge zum Einsatz kommen.
Bei Formhecken ist zudem zu beachten, dass diese nur dann gerade wachsen können, wenn ihr Wachstum durch das Spannen von Richtschnüren vor den Pflanzen unterstützt wird. Damit die Heckenpflanzen gut anwachsen können, bindet man ihre Haupttriebe an den Drähten fest.
Die richtige Vorbereitung des Bodens
Neben Schnitt und Düngung spielt auch die Bodenvorbereitung eine große Rolle für das schnelle Wachstum von Heckenpflanzen. Damit diese gut anwachsen und sich im Garten wohlfühlen, bietet es sich an, den Boden vor dem Einpflanzen der Hecke zu Mulchen. Dies sorgt dafür, dass der Boden gleichmäßig warm und feucht bleibt und so optimale Bedingungen für das Wachsen der Hecke geschaffen werden.
Mulchen verbessert zudem die Bodenqualität. Da der Oberboden in den meisten Fällen aus Humus, Sand und Lehm besteht, ist es wichtig, ihm regelmäßig organische Substanz hinzuzufügen und ihn somit langfristig als guten Standort für die Heckenpflanzen zu erhalten. Eine solche Möglichkeit für die Zufuhr organischer Substanz bietet das Mulchen. Hierzu wird das Mulchmaterial flächig wie eine Deckschicht drei bis fünf Zentimeter auf dem Boden ausgebracht. Je nach verwendetem Mulchmaterial erfolgen die Zersetzung und damit die Umwandlung in Humus schneller oder langsamer (bei Rasenschnitt schnell und bei holzigen Materialien eher langsam).
Mulchen kann auch Zeit beim Jäten ersparen. Dazu sollte der Boden zuerst vom Unkraut befreit werden. Danach ist es ratsam ein Unkrautvlies auf der gejäteten Fläche auszubreiten. Erst dann wird der Boden mit dem entsprechenden Mulchmaterial abgedeckt.
Ein weiterer Vorteil vom Mulchen ist, dass es den Wasserverbrauch senkt. Da ein großer Teil des Wassers über der unbedeckten Bodenfläche verdunstet, ohne die Pflanzen wirklich zu nutzen, ist der Wasserverbrauch bei Heckenpflanzen häufig sehr hoch. Durch das Ausbringen von Mulchmaterial erhält der Boden eine weiche und krümelige Struktur. Gießwasser und Regen können somit gut eindringen. Auch beim Abtrocknen entstehen weniger Risse.
Welches Mulchmaterial verwendet wird, kann jeder Gartenbesitzer selbst entscheiden. In Frage kommen sowohl Stroh, Grünabfälle, Rasenschnitt und Kompost, aber auch Rindenprodukte oder Reisspelzen.
Bitte denken Sie jedoch auch daran, dass das Mulchmaterial für die Zersetzung Stickstoff benötigt. Verteilen Sie deshalb vor dem Mulchen eine Gabe Hornspäne auf die zu mulchende Fläche:
Mulchmaterialien wie Rinde oder Holzhäcksel enthalten zwar viel Zellstoff, aber kaum Mineralien oder Stickstoff. Bei der Zersetzung der Mulchschicht binden die Mikroorganismen viele der im Boden vorhandenen Nährstoffe. Gelegentlich fehlt es den gemulchten Pflanzen deshalb an Nährstoffen, insbesondere an Stickstoff. Einen Mangel erkennen Sie an gelben Blättern und schwachem Wuchs. Um diesem Problem vorzubeugen, sollten Sie vor dem Mulchen 40 bis 80 Gramm Hornspäne pro Quadratmeter ausbringen und flach in den Boden einarbeiten. Sie können auch die Pflanzen nach dem Mulchen noch mit Hornspäne versorgen. Harken Sie hierzu zunächst im Wurzelbereich den Mulch beiseite und bringen dann die Hornspäne aus. Danach decken Sie den Boden wieder ab.
Fazit
Wer sich vor dem Kauf von Heckenpflanzen umfangreich informiert und sich vor dem Pflanzen mit der richtigen Dünnung, der Bodenvorbereitung und dem regelmäßigen Schnitt auseinandersetzt, wird bereits nach kurzer Zeit mit einem schnellen und dichten Wachstum der Hecke belohnt.
Denken Sie hierbei nicht nur an den passenden Zeitpunkt für Dünger, Heckenschere und Co, sondern auch daran, Ihren Heckenpflanzen durch eine hohe Qualität des Bodens das Wachsen zu erleichtern. Nutzen Sie natürliche Hilfsmittel wie Mulchmaterial und gehen Sie beim Schneiden der Heckenpflanzen sorgsam und verantwortungsbewusst mit den Werkzeugen um. Nur so werden Sie eine Hecke erhalten, die Ihren Vorstellungen und Ansprüchen gerecht wird und sich darüber hinaus in Ihrem Garten rundum wohlfühlen wird.
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